Sonntag, 24. Januar 2016

Das Bleistift-Schlaraffenland

Alles begann mit einem Foto in einer Faber Castell Zeitschrift. Eine Kinderbuchautorin für bebilderte Kinderbücher war mitsamt ihrem Schreibtisch gezeigt. Aquarellkasten, Bleistifte... und eine Salatschüssel (1 Personen Portion groß) voll Bleistiftstummeln. Die hatte sie in ihrem Kinderbuchillustratorenleben schon runter gemalt. Natürlich waren das allesamt Faber Castell 9000 Bleistifte. Und ich sah die Schüssel an... und sah meine Stummel an... Und da war es passiert. Der Bleistift-Tick war gesetzt. So sieht es bei mir inzwischen aus, ca. 12 jahre später:


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Ich habe seitdem meine Stummel gesammelt. Dazu auch noch die Radierstummel. Und ich hatte bei irgendeiner frühen Copicbestellung ein 12er Set Faber Castell 9000 in B bestellt, weil der eine B, den ich kaufte, damals ultra schnell klein wurde. Damals habe ich noch Animezeug gemalt, ein Fanart nach dem anderen raus gehauen und vor allem eine Doujinshiseite nach der anderen raus gehauen. Ich habe diverse Ordner voll mit diesen fertigen Seiten, die müssen natürlich alle mit Bleistift vorgemalt werden.


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Ein mittelgroßer grüner fehlt, der liegt im Büro. Und anscheinend habe ich auch mal welche verbummelt. Früher habe ich immer mit den rotgoldenen gemalt, bis ich mal einen grünen bekam und der viel weicher war, richtig premium gemalt hat und vor allem keine kleinen Steinchen in der Mine hatte.

Dann vor einiger Zeit zeigte mir das Zeichenkramregal auch andere Bleistiftmarken und irgendwie musste ich von jeder einen in B haben. Sehr sinnvoll.


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Ich finde, auf dem Testbogen sehen sie letztendlich alle nahezu gleich aus. Aber beim malen sind sie dann doch etwas unterschiedlich. Der Koh i Noor Hardtmut malt sich etwas mehr wie HB oder F, der von Lyra malt sich auch deutlich härter als ein klassischer B. Und Derwent malt sich ungleichmäßiger, nicht so luxuriös wie FC grün oder Tombow.


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Da ich das gesamte Derwent Set habe, hab ich diese mal gegen meine Einzelstücke von Faber Castell 9000 getestet. Die Derwent Stifte machen dabei gegen FC einen ziemlich weniger hochwertigen Eindruck. Irgendwann werden die H-Stifte nicht mehr heller, sie werden nur kratziger und steinbeinhaltender. 9H zum Beispiel hat kaum Abrieb, zerstört einem aber mit minimalem Andruck schon das Papier. Wozu gibt es den? Und mit FC 5H kann man schön helle Dinge malen, während D 5H einem auch schon das Papier zerkratzt, dafür dann mehr als doppelt so dunkel ist.
In Richtung B bin ich auch nicht so begeistert. Man sieht es zwar nicht auf dem Scan, aber der Auftrag wird nicht so gleichmäßig, sondern "knotiger". Irgendwann werden die Stifte einfach nicht mehr dunkler, wo FC doch noch etwas dunkler wird. Ich kann D 9B als normalen Schreibstift verwenden, sowas geht mit FC nicht, der zerschmiert einem alles und malt sehr dunkel.

Aber einem geschenkten Gaul guckt man nicht ins Maul, ne? Ich habe das Derwent Set im Rahmen der Derwent Art Academy bekommen, bei der ich 6 Lessons erfolgreich absolviert habe. Das ist mitunter viel Spaß gemacht und gab gratis Zeichenkram. Früher war das 12er B Set von Faber Castell immer mein Traum zu besitzen. Bei dem 24er Derwent Set muss ich jedoch sagen, dass ich den 2H am liebsten mag, der im B Set nicht dabei gewesen wäre. 2H ist wirklich optimal für Aquarellarbeiten, man kann einfach rüber malen und der ist auch noch nicht so steinig, alsdass er einem das Papier zerledert. Und es sind gleich zwei dieser Stifte im Set! Wobei die sich wirklich extrem wenig abnutzen, damit komm ich noch viele Jahre hin.

Leeeeeider ist das Papier meines trocken-Skizzenbuches so extrem glatt, dass es kaum Bleistift annimmt. Das macht darauf nicht so viel Spaß. Kugelschreiber ist das beste Medium für das Buch, aber man beißt sich dann so durch.

1 Kommentar:

  1. (dritter versuch. vielleicht gehts mit Google-Konto (manno)) baaah blogs mögen mich nicht ^^ ich hab grade voll den ausführlichen Kommentar geschrieben und der wurde irgendwie verschluckt. seufz. ich versuchs nochmal: (klingt evtl weniger enthusiastisch als vorher)

    Erstmal erinnert mich das spontan total an eins meiner (aus nostalgischen Gründen) liebsten Zeichenbücher vom Illustratoren John Howe. Man sieht auf den Fotos immer wieder mal kleine Aschenbecher rumstehen mit 2+ cm Bleistiftstummeln :D (wahrscheinlich hat er die mit diesen Aufsteck-Stummel-Halter-Dingern gestreckt? sowas müsste ich mir mal zulegen)

    Ich bin auf jeden Fall ein Mensch für weiche Bleistifte. Am liebsten mag ich 3-4B FaberCastells (früher waren die mal schwarz? die mochte ich noch lieber, aber vielleicht bilde ich mir die Unterschiede auch nur ein. Wahrscheinlich.) Am meisten benutzt wird aber der 2B Fallminenbleistift von FC, weil der einfach unkomplizierter ist (auch, wenn er mir mit 2mm zu dick ist und ich gern die Spitze mit Sandpapier und/oder Messer malträtiere). Dann vielleicht noch ein 2H (den ich schon eeeewig habe und der sich kaum abnutzt bisher) für Vorzeichnungen auf to-be-fertigen Bildern. Mehr brauch ich normalerweise nicht (hab natürlich trotzdem mehr, seufz. Obwohl, für die gelegentliche realistische Bleistiftzeichnung hat so ein 7B am Ende einfach mehr Wumms!)

    lg, fingalificated

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